Google Pixel 9 im Test: Kompaktes Topgerät mit starkem Akku (2024)

Google Pixel 9: Preise ziehen an

Ging das Pixel 8 noch ab 799 Euro UVP an den Start, so ziehen die Preise 2024 an. Für das Pixel 9 muss man mindestens 899 Euro zahlen, erhält dann aber auch nur die kleine Speichervariante mit 12/128 GB. Für 256 GB werden 999 Euro fällig. Wie wir später sehen werden, ist das beides für die gebotene Ausstattung relativ teuer. So ging das Honor 200 Pro für 799 Euro (512 GB) an den Start und bietet sogar eine dritte Optik. Das Xiaomi 13T war für 650 Euro UVP (256 GB) erhältlich und bietet ebenfalls eine dritte Optik. Allerdings bietet das Pixel 9 vor allem ein handliches Design, an das in der Klasse nur das Samsung Galaxy S24 herankommt, das preislich auf einer Linie ist. Aber auch dort gibt es ein Tele.

Google Pixel 9 (12/256 GB) ab 999 Euro bei Media Markt kaufen

Pixel 9: Ein handliches, aber etwas moppeliges Top-Smartphone

Googles neue Design-Philosophie zieht sich durch die ganze Pixel-9-Familie. So kommt auch das Grundmodell mit einem kantigen Metallrahmen und einer planen Glasrückseite. Im Gegensatz zum Pixel 9 Pro ist das Glas nicht matt, dafür jedoch der Rahmen.

Die Verarbeitungsqualität ist wie bei den Pro-Modellen exzellent und bietet keinen Ansatz für Kritik. Ein IP68-Schutz ist selbstredend mit von der Partie. Auch die Haptik ist ausgezeichnet, denn das Pixel 9 liegt den matten, leicht zu den Kanten abgerundeten Rahmen sehr schmeichelhaft in der Hand.

Noch besseres Display als beim großen Bruder Pixel 9 Pro XL

Google hat die Displaydiagonale des Pixel 9 leicht auf 6,3 Zoll vergrößert. Die Auflösung bleibt bei FullHD-Plus, also 1.080 x 2.424 Pixeln. Eine hohe Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz bietet das Pixel 9 ebenfalls, was beim Surfen oder Spielen für ein schlierenfreies Bild sorgt.

Unter dem Display sitzt wie auch in den Promodellen ein Ultraschall-Fingerprintsensor. Dieser ist nicht nur sicherer als seine optischen Kollegen, sondern auch deutlich zuverlässiger. Selbst mit sehr nassen Fingern entsperrt er das Smartphone noch anstandslos. Über die Frontkamera lässt sich auf Wunsch auch eine Gesichtserkennung aktivieren. Diese hat ein sehr hohes Sicherheitslevel, das auf dem Niveau eines 3D-Scanners liegt, womit man auch Banking-Apps absichern kann.

Wirklich herausragend ist die Displayqualität des Pixel 9. Es erreicht bereits eine sehr hohe Grundhelligkeit von 1.130 Nits, die auf rekordverdächtige 1.945 Nits im Boost bei Sonnenschein ansteigt. Auch die Kontrastmessungen aus unserem Testlab bescheinigen dem Display des Pixel 9 eine ausgezeichnete Ablesbarkeit in jeder Helligkeitssituation und jedem Blickwinkel. Das einzige, was die Konkurrenz besser macht, ist dünnere Displayränder zu erreichen. Diese sind beim Pixel 9 vergleichsweise breit.

Pixel 9 mit starker Fotoqualität

Wie im letzten Jahr setzt Google auf ein Zweiergespann bestehend aus einer Hauptkamera mit 50 Megapixeln und einer Ultraweitwinkeleinheit, die in diesem Jahr einen hochauflösenden 48-MP-Sensor bekommt. Beide Optiken haben eine große Blende von nur f/1.7, was viel Licht auf die Sensoren bringt. Auf eine Tele-Optik wie bei den Proversionen verzichtet Google. Das ist schade, findet man diese doch für den Preis bereits in vielen Konkurrenzmodellen.

Die Fotoqualität hat sich im Vergleich zum Pixel 8 nicht groß geändert. Im Gegensatz zu den Pro-Modellen kann man mit dem Pixel 9 nicht mit der maximalen Auflösung der Kameras fotografieren. Das Pixel gibt nur die zusammengerechneten 12-MP-Fotos aus. Macht aber nichts, denn die vom Pixel 9 erreichten Werte in unserem Kameratest zeigen, dass Google einmal mehr seine Software beherrscht. Denn das Smartphone steckt gerade bei schlechten Lichtverhältnissen die Konkurrenz wie das Xiaomi 14 oder Samsung S24 in die Tasche. Und das bei beiden Optiken. Dafür erreicht es nicht ganz die Detailtiefe bei gutem Licht, die Unterschiede sind aber kaum der Rede Wert.

Im Kameratest schrammt das Ultraweitwinkel knapp an der Bestnote vorbei und erhält von uns ein „sehr gut“. Bemerkenswert ist, dass die Fotoqualität von hell über dunkel bis Nachts kaum nachlässt.

Die Hauptkamera erreicht mit 100 Punkten um Kamera-Score die Note „überragend“ und erstellt ebenfalls in jeder Lichtsituation exzellente Fotos. Wer den zweifachen digitalen Zoom nutzt, kann sich immer noch über eine gute Fotoqualität freuen. Hier ist das Pixel 9 besser als das S24, muss sich aber dem Xiaomi 14 leicht geschlagen geben.

Viele KI-Kamerafunktionen

Die Kamera-App beim Pixel 9 bietet viele Features, die wenig andere Hersteller im Programm haben. Neben Langzeitbelichtungen und der Möglichkeit, sich als Fotograf nachträglich in Gruppenfotos hinzuzufügen, gibt es den „Magischen Radierer“, der unliebsame Objekte entfernt. Mit dem KI-Editor können Objekte verschoben, Texturen geändert oder neue Elemente per Prompt hinzugefügt werden. Auch Porträtaufnahmen lassen sich vielseitig bearbeiten: Man reduziert Schatten, fügt Licht hinzu und passt die Tiefenschärfe an.

Weniger Leistung als bei der Konkurrenz, aber Fokus auf KI

Im Pixel 9 steckt der Tensor 4, den Google von Samsung zukauft. Mit 12 GB RAM gibt es zwar etwas weniger Arbeitsspeicher, aber dennoch mehr als üblich. In den Leistungs-Benchmarks schneidet das Pixel 9 schwächer ab als das S24 oder Xiaomi 14. So erreicht das Pixel im Vergleich zu den beiden anderen Smartphones zum Beispiel nur die Hälfte der Punkte im Antutu-Benchmark.

Der Tensor 4 ist jedoch wie seine Vorgänger speziell auf Grafik- und KI-Leistung getrimmt. Und bei diesen Benchmarks holt das Pixel 9 wiederum Bestwerte. Im Alltag bedient sich dennoch alles flüssig und ohne zu ruckeln. Und das wird es auch die nächsten paar Jahre. Etwas weniger Leistungsreserven für die Zukunft hat man mit dem Pixel 9 dennoch.

Wie bei den Pro-Modellen bietet die Grundversion mit 128 GB, von denen nur 108 GB bleiben, viel zu wenig Speicher für den Preis. Wir empfehlen dringend, lieber zur Version mit 256 GB zu greifen. Zumal Googles Update-Versprechen mit 7+7 Jahren wie bei Samsung branchenführend ist und eine lange Nutzungszeit ermöglicht.

Ansonsten erhält man eine native Android-Nutzeroberfläche in Version 14. Das Pixel 9 wird im Oktober zu den ersten Geräten gehören, das Android 15 bekommt. Auch in der restlichen Software steckt KI, mit der man per Prompts eigene Bildschirmhintergründe basteln kann. Googles KI-Modell Gemini ist ebenfalls an Bord und kann auch vieles offline erledigen. Mit Gemini erstellt man Bilder, lässt sich Daten zusammenfassen, Texte schreiben oder Fragen beantworten.

Leicht abgespeckte Connectivity

Beim Pixel 9 gibt es eine Dual-SIM-Unterstützung mittels Nano- und E-SIM. Bluetooth ist in Version 5.3 mit Hi-Res-Audio dabei. Auf Ultra-Wideband muss man im Gegensatz zu den Pro-Modellen verzichten. Der USB-Port unterstützt den 3.2-Standard, mit dem sich Daten sehr fix austauschen lassen. Inhalte kann man dank Display-Port auf einen externen Monitor spiegeln. Ein Desktopmodus wird offiziell noch nicht unterstützt, man kann ihn aber in einer Beta bereits über die Entwicklereinstellungen aktivieren.

Für daheim bietet Google bereits das aktuellste Wi-Fi 7 mit 6-GHz-Frequenzband. Im Testlabor erreicht das Smartphone einen WLAN-Durchsatz im Download von maximal 1.120 Mbit/s und im Durchschnitt 882 Mbit/s, was beides sehr stark ist. Bei schlechter Verbindung fällt die Datenrate stärker ab als noch beim Vorgänger und bei der Konkurrenz und erreicht nur 172 Mbit/s.

Pixel 9 mit größerem Akku, längerer Akkulaufzeit und schnellerem Laden

Im Vergleich zum Pixel 8, das noch mit einem 4.575-mAh-Akku kam, hat Google dem Pixel 9 nun mit 4.700 mAh einen leicht größeren Energieriegel verpasst. In unserem genormten Laufzeittest erreicht das Smartphone damit mit 18:29 Stunden eine halbe Stunde mehr Laufzeit. So oder so ist der Wert überragend, das Pixel 9 lässt sich damit zwischen 1,5 bis zwei Tage nutzen.

Mit 27 Watt lässt sich das 9er nun etwas schneller laden als der Vorgänger. Nach 25 Minuten ist der Akku halbvoll. Bis zur vollständigen Ladung dauert es allerdings langsame 1,5 Stunden. Da sind das Xiaomi 14 mit 34 Minuten und das Samsung S24 mit 80 Minuten schneller wieder voll. Kabellos fließt der Strom mit bis zu 15 Watt in den Akku, wenn man den Pixel Stand Gen. 2 nutzt. Auch hier bieten gerade die chinesischen Hersteller mehr Leistung.

Durchweg sehr guter Empfang

Unser Testlabor bescheinigt dem Pixel 9 einen sehr guten LTE-Empfang, mit hoher Sendeleistung bei allen Bändern. Bei 2600 MHz hat Google die Leistung im Vergleich zum Pxiel 8 noch etwas angehoben. Der 5G-Empfang steigert sich um eine Notenstufe auf ein „sehr gut“. Wie die Pro-Modelle unterstützt der 9er nun auch die Low-Low-Bandkombination bei 700 MHz. Insgesamt ist das Pixel 9 damit das Gerät mit den besten Empfangswerten bei den kompakten Phones. Sowohl das Xiaomi 14 als auch das S24 schneiden mit jeweils zweimal „gut“ schlechter ab. Das merkt man auch beim connect-Strahlungsfaktor, der beim Pixel 9 mit -0,72 niedrig ausfällt.

Bei der Telefonieakustik hat die Lautstärke in Empfangsrichtung im Vergleich zum Vormodell etwas abgekommen. Die Klangqualität ist allerdings weiter sehr gut und die Geräuschunterdrückung beim Telefonieren an Straßen hat sich verbessert und liegt nun auf Topniveau.

Fazit: Starkes Kompakt-Phone, aber wenig preisliche Differenzierung zum Pro

Das Google Pixel 9 bietet ein kompaktes Design mit sehr guter Verarbeitungsqualität samt IP68-Schutz. Damit einher geht ein mit 6,3 Zoll vergleichsweise kleines Display, das allerdings mit die beste Abbildungsqualität liefert, die wir bisher gemessen haben. Obendrein sticht die überragende Akkulaufzeit mit 18,5 Stunden hervor.

Typisch Google ist natürlich auch die Kameraqualität wieder hervorragend, vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen. Jedoch fehlt dem Pixel 9 eine Tele-Optik. Für einen Preis ab 899 Euro, beziehungsweise 999 Euro für eine Version mit zeitgemäßem Speicher, ist das etwas mau. Viele Konkurrenzmodelle bieten in dem Preisbereich bereits eine Tele-Kamera. Ob der starke Software-Support und die vielen KI-Features das herausreißen, muss jeder Nutzer selbst entscheiden. Wir würden lieber noch 200 Euro für das Pixel 9 Pro (256 GB) drauflegen, das mit Tele-Optik und voller Connectivity bei dennoch gleicher Gehäusegröße eine bessere Ausstattung bietet. Wenn es das Budget nicht hergibt, ist das Pixel 9 dennoch eine sehr gute Wahl.

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September 2024